Unser Förderverein/Aktuell

Link zur Unterschriftensammlung des Fördervereins:

Presse-Artikel neu:

Bernd Beck, Vertreter der Eltern, hat Bürgermeister Fritz Nägele 1435 Unterschriften für den Erhalt der Oberdischinger Werkrealschule übergeben. Mit dabei auch Melahut Kalafat, Marion Saager, Reinhard Allgaier sowie die Schüler Adrian Tenea, Nico Schneide
Foto: Rainer Schäffold

1435 Unterschriften übergeben

 

Rainer Schäffold | 29.03.2017  swp online

 

 

 

 

Bernd Beck, Vertreter der Eltern, hat Bürgermeister Fritz Nägele 1435 Unterschriften für den Erhalt der Oberdischinger Werkrealschule übergeben. Mit dabei auch Melahut Kalafat, Marion Saager, Reinhard Allgaier sowie die Schüler Adrian Tenea, Nico Schneider und Selina Storf (von links).  

 

1435 Unterschriften für den Erhalt der Oberdischinger Werkrealschule hat Bernd Beck als Vertreter der Eltern gestern im Rathaus an Bürgermeister Fritz Nägele übergeben. Nägele werde sie an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) weiterleiten, kündigte er an. 1231 Unterschriften hätten die Schüler selbst gesammelt, 204 seien über die Online-Petition zusammengekommen.

 

Zuvor hatte Landtagsabgeordneter Manuel Hagel (CDU), wie bei seinem Besuch an der Schule versprochen, einen Brief an die Ministerin geschrieben. Sie solle doch, bat Hagel darin, die Stichtagsregel unbedingt überdenken. Laut dieser Regel droht der Schule die Schließung, sollten bis zum 5. April nicht mindestens 16 Anmeldungen für die fünfte Klasse vorliegen.

 

Beck und Marion Saager, Vorsitzende des Fördervereins, hatten zuvor nochmals die Vorzüge der Schule dargelegt. Sie appellierten an die Eltern, ihre Kinder doch dort anzumelden, zumal im Falle eines Scheiterns immer noch die Wege zu anderen Schulen offen stünden. Die Bemühungen der Eltern zum Erhalt der Schule waren gestern auch Thema beim Radiosender Radio 7, der sich für Interviews in Schule und Rathaus angekündigt hatte.

 

 

 

Elternvertreter übergeben die Petition für die Oberdischinger Schule an Bürgermeister Friedrich Nägele , Foto: sz dvd
Elternvertreter übergeben die Petition für die Oberdischinger Schule an Bürgermeister Friedrich Nägele , Foto: sz dvd

Elternvertreter übergeben Petition für Oberdischinger Schule

 

 

 

29.03.2017 sz online David Drenovak

 

Oberdischingen dkd Elternvertreter haben am Dienstagvormittag im Beisein der Schülersprecher und Schulleiter Reinhard Allgaier die Unterschriftenliste zur Petition für den Erhalt der Oberdischinger Schule an Bürgermeister Friedrich Nägele übergeben. Dieser wird sie an Kultusministerin Susanne Einsenmann weiterreichen.

 

Bernd Beck, Initiator der Petition freut sich, dass insgesamt 1435 Unterschriften zusammen gekommen sind. 1231 davon haben Schüler eigenständig gesammelt, 204 sind auf der Internetseite eingegangen. Bernd Beck sagt: „Uns ging es vor allem darum zu zeigen, dass die Region hinter der Sache steht.“ Ferner sei es wichtig, dass sich die Eltern Gedanken machen was passiert, wenn es das Schulangebot vor Ort künftig nicht mehr gebe. Eltern, die sich unsicher sind, könnten ihr Kind getrost in Oberdischingen anmelden. Selbst wenn kein Klassenverband zusammen komme, hätten sie einen Anspruch auf einen Schulplatz für ihr Kind und können diesen in Erbach oder Ehingen geltend machen. Auch Bürgermeister Friedrich Nägele lobt und unterstützt die Aktion der Eltern und des Fördervereins. „Wenn so viel Herzblut von aktuellen und ehemaligen Schülern, Lehrern und Eltern eingebracht wird, merkt man, dass etwas dahinterstecken musste, “, so Nägele, der betonte, dass die politische Entwicklung der letzten Jahre es für Schulen im ländlichen Raum nicht leicht mache und hier gegengesteuert werden müsste. Die Anmeldetage für die Schule sind am 4. und 5. April von 8 bis 16 Uhr und von 8 bis 14 Uhr oder nach telefonischer Absprache unter 07305/96120.sz-Foto: dkd

 

 

 

Chillen auf den gemütlichen Sofas - das macht den Mädchen super Spaß.  Foto: swp
Chillen auf den gemütlichen Sofas - das macht den Mädchen super Spaß. Foto: swp

"Unsere Schule muss überleben"

 

Viel ist in den vergangenen Wochen aktiviert worden, um den Weiterbstand der Schule Oberdischingen noch möglich zu machen. Eltern, Schüler und Lehrer haben mit Plakaten für "ihre" liebenswerte Schule demonstriert.

 

SWP | 29.03.2017

 

 

 

Viel ist in den vergangenen Wochen aktiviert worden, um den Weiterbstand der Schule Oberdischingen noch möglich zu machen. Eltern, Schüler und Lehrer haben mit Plakaten für "ihre" liebenswerte Schule demonstriert.

 

Eine Petition "pro Schule" mit weit über 1000 Unterschriften wird durch den Bürgermeister Fritz Nägele an das Kultusministerium weitergeleitet. Der Landtagsabgeordnete Manuel Hagel hat einen persönlichen Brief an Ministerin Susanne Eisenmann formuliert, in dem er bittet, für die Werkrealschule eine Lösung zu finden, um den Erhalt der wichtigen Einrichtung in der Raumschaft zu sichern.

 

BIS 5. APRIL ANMELDEN

 

Wie aus dem Schreiben an die Ministerin zu entnehmen ist, drohe der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule wegen dem vorgegebenen Stichtag für die Anmeldungen die Schließung. Wenn bis zum 5. April nicht die mindestens 16 Anmeldungen für die fünfte Klasse vorliegen, ist dies das Aus für die Schule. Denn bereits 2016 war die Zahl zum Stichtag unterschritten. Zu Beginn des neuen Schuljahres aber lag die Zahl der Anmeldungen weit darüber. Nicht nur dass die Werkrealschule optimale Lernvoraussetzungen biete, wie Hagel schreibt, auch würde eine Schließung dazu führen, dass die Kinder zwangweise auf die umliegenden Schulen ausweichen müssen. Dies sei mit weit längeren Fahrstrecken verbunden. Auch sei bei den dort meist größen Klassen das familiäre Umfeld nicht mehr gegeben, das insbesondere sensiblere Kinder bräuchten. Zudem bedeute ein solcher Schritt auch massiv die Schwächung der Werkrealschulen im Land, die für den Erhalt des differenzierten Schulsystems essentiell wichtig sind.

 

Nicht nur der Ehinger Politiker bemüht sich intensiv um die Schule, sondern auch der Förderverein mit der Vorsitzenden Marion Saager, die mit Mitstreitern seit Wochen alle erdenklichen Hebel in Bewegung setzt.

 

Ihr Ziel, den Eltern künftiger Fünftklässler aus Oberdischingen sowie den umliegenden Gemeinden Öpfingen, Griesingen, Rißtissen und Ersingen nahe zu bringen, dass die Oberdischinger Werkrealschule alles bietet, was ein Kind zum Erwachsenwerden braucht: Nur eine kleine ländliche Schule biete eben die familiäre Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern.

 

Genau das unterstreicht auch Lehrer Holger Pfeifer, die sich mit seiner Kollegin Tanja Müller die Betreuung der Schüler in der Mittagszeit teilt. "Hier kennt man jeden Schüler mit Namen, man kennt die Familien und weiß auch, wenn ein Kind etwas auf dem Herzen hat. Wir sind wie eine große Familie", sagt er. Das bestätigen auch die Schüler.

 

SCHÜLER WOLLEN DIE SCHULE BEHALTEN

 

So schwärmt Amanda (Kl. 7), dass die Lehrer so nett sind. Mir bedeutet diese Schule viel, ich habe auch viel bessere Noten als früher." Lara (Kl. 7) findet alles super. "Die Betreuung und die Busverbindung, ebenso dass ein Bäcker in der Pause kommt, es ein tolles Mittagessen gibt und ich in dem kleinen Klassenverband viele Freunde gefunden habe."Selin (Kl. 7) findet es toll, "wie freundlich und hilfsbereit die Lehrer mit uns umgehen und man über alles offen reden kann. Ich fühle mich hier sehr gut und frei." Christina (Kl. 5) findet die Lehrer cool, das Essen lecker und man hat nie Langeweile. Während der Mittagszeit kann man raus zum Spielen und in der Turnhalle Sport treiben. Man kann auch Hausaufgaben machen und bekommt Hilfe. Die Schule soll nicht schließen."

 

 

 

Foto: R.Schäffold
Foto: R.Schäffold

Abgeordnete wollen sich für Oberdischinger Schule einsetzen

 

Rainer Schäffold | 16.03.2017 swp online

 

 

Was können Politiker dazu beitragen, die Josef-Karlmann- Brechenmacher- Werkrealschule in Oberdischingen zu erhalten? Am Donnerstag waren die CDU-Abgeordneten Ronja Kemmer und Manuel Hagel in der Schule zu Gast, eingeladen von den Eltern. Sie waren vertreten von der Elternbeiratsvorsitzenden Anna Wesner, der Vorsitzenden des Schul-Fördervereins, Marion Saager, sowie von Bernd Beck, der die Petition zum Erhalt der Schule angestoßen hatte (wir berichteten). Auch Schülersprecherin Selina Storr war dabei.

 

Sollten nämlich bis Anfang April nicht mindestens 16 Anmeldungen für die fünfte Klasse vorliegen, droht der Werkrealschule das Ende. So sieht es der Schulentwicklungsplan vor (wir berichteten). Dieser Stichtag ist der Knackpunkt, denn es hat sich erwiesen, dass bis zum Schuljahresende noch Anmeldungen eingingen, sodass es zur Mindestzahl gereicht hätte. „Wir hätten Mitte Juli 17 Schüler gehabt“, berichtete Schulleiter Reinhard Allgaier vom Vorjahr.

 

Anmeldungen „auf Strecke“

 

Daher will Manuel Hagel nun ans zuständige Kultusministerium schreiben, ob nicht auch die Anmeldungen auf einer längeren „Strecke“ gelten könnten. Als zweites Hilfsangebot kündigte Hagel an, darauf hinzuwirken, dass Oberdischingen in einem Standortverkehrsmodell, das eine interministerielle Arbeitsgruppe im Land derzeit erstelle, berücksichtigt werde. Versprechen, sagte Hagel, könne er leider nichts: „Wenn der Stichtag bleibt, können wir schlicht nichts machen.“ Es gelte, sagte Hagel, die Eltern für die Schule zu überzeugen.

 

Schließlich sei das Schulgesetz auch nicht von heute auf morgen zu ändern, sagte Bürgermeister Fritz Nägele. Es sei aber wichtig, dass die Abgeordneten die Botschaft mitnähmen sowie auch ein Signal an die Eltern gehe: „Es gibt Oberdischingen.“ Bernd Beck fasste nochmals drei Anliegen der Eltern zusammen: Der Fortbestand der Schule dürfe nicht an einem Stichtag hängen, die Mindestzahl 16 gehöre auf den Prüfstand. Und es müsse ein Gleichheitsgebot in der Schulwahl herrschen. Das heißt, Grundschulen sollten bei ihren Empfehlungen an die Eltern nicht die Gemeinschaftsschulen bevorzugen, wie dies oftmals geschehe.

 

Dass die anwesenden Eltern von der Werkrealschule überzeugt sind, machten sie im Gespräch und auch beim Rundgang deutlich, auf dem den Gästen auch die Sport- und Schwimmhalle gezeigt wurde. Und auch die sechste Klasse, in die Adrian Tenea geht. Er war vor zwei Jahren aus Rumänien gekommen, hat sich gut eingelebt und spricht inzwischen sehr gut Deutsch. Schon oft sei er etwa bei den regelmäßigen Besuchen der Schüler im örtlichen Seniorenheim dabei gewesen, erzählte er. „Das ist gelebte Integration“, lobte Manuel Hagel.

 

Er betonte den Stellenwert, den Haupt- und Werkrealschulen für ihn hätten: „Jeder junge Mensch hat auch als Haupt- oder Realschüler Chancen“, sagte er. So habe ein Handwerksmeister oft bessere Möglichkeiten als so mancher Bachelor in einem großen Industrieunternehmen. Es gelte zu zeigen, dass man durch persönliche Anstrengung fortkommen kann. Und er warnte vor einer emotionalen Debatte: „Wir müssen kühlen Kopf bewahren.“ Ronja Kemmer betonte die Wichtigkeit des mehrgliedrigen Schulsystems für die duale Ausbildung. „Wir brauchen die Breite.“

 

Schulleiter Allgaier unterstrich dies mit Zahlen: „75 Prozent unserer Schüler machen den mittleren Bildungsabschluss“; die zehnte Klasse absolvieren sie bislang in der Michel-Buck-Schule in Ehingen. Ein Viertel starte eine Berufsausbildung.

 

Auch auf anderer Ebene wird weiter für den Erhalt der  Oberdischinger Werkrealschule gekämpft: Es seien knapp 1000 Unterschriften gesammelt worden, berichtete Bernd Beck.

 

 

"Die beste Basis zum durchstarten"

 

Seit nahezu 50 Jahren ein beständiges, funktionierendes Schulsystem ohne Lücken.

 

RE | 08.03.2017 wochenblatt swp 

 

Seit nahezu 50 Jahren ein beständiges, funktionierendes Schulsystem ohne Lücken. Beste Lernvoraussetzungen sind geschaffen, kleine Klassen, ländliche Umgebung, familiäre Atmosphäre, Mittagsbetreuung mit Essen, Hausaufgabenhilfe, zielgerechte Vorbereitung auf die Prüfung und weiterführende Schulen, Lehrer die immer auf den neusten Stand sind! Und die Bushaltestelle ist direkt vor der Tür. Zudem hat die Gemeinde Oberdischingen 1,6 Millionen Euro in die Modernisierung der Schule investiert.

 

WUNDERBARE SCHULE

 

Das und viel, viel mehr bietet die Werkrealschule den Kindern in Oberdischingen. Und nun will man politisch und gesellschaftlich die wunderbare Schule schließen. Was passiert mit den Schülern, die nicht in das andere Schulsystem passen? Von anderen Schulen fliegen, weil sie nicht funktionieren. Wie sieht es tatsächlich in der Praxis aus? "Die Schule in Oberdischingen ist das Beste, was einem Schüler je passieren kann!" Das hat Marion Saager als Kommentar in der Petition geschrieben. Die Vorsitzende des Fördervereins gilt als die "gute Seele" bei Schülern und Lehrern. Marion Saager und ihre Helferinnen bereiten das Mittagessen zu, von dem alle schwärmen. Sie hat den Stein ins Rollen gebracht mit dem Satz "Wenn die Schule schließt, wird den Kindern, die von der Einrichtung profitieren, die Heimat gestohlen." Dies sehen viele Eltern und vor allem ehemalige Schüler gleich wie Marion Saager.

 

Yvonne Schneider sagt: "Der größte Vorzug dieser Schule ist, dass man so angenommen wird wie man ist, dort beste pädagogische Begleitung erhält, zudem Selbstbewusstsein und soziale Kompetenz lernt, und so für den nächsten Lebensabschnitt super durchstarten kann."

 

Das deckt sich mit dem Leitsatz der Schule "Stark machen für das leben". Beate Alt hat ihre zwei Kinder von der Schule für Sprachförderung in Ulm nach Oberdischingen gebracht. "Hier fühlen sich unsere Kinder sehr wohl, hier werden sie richtig gefördert", schwärmt sie. Die Erbacherin lehnt eine Gemeinschaftsschule ab, obwohl diese direkt vor der Haustüre wäre. "Wir sind auf die pädagogisch und auch menschlich hervorragende kleine Schule in Oberdischingen angewiesen", sagt sie.

 

WÄRME UND NÄHE

 

Daniela Söll berichtet: "Ich bin als Jugendliche nach schrecklichen Jahren in einer Realschule in der neunten Klasse der Werkrealschule hier gestrandet. Das war das beste, was mir passieren konnte. Ich war sensibel. Hier hat man mich an die Hand genommen", lobt sie. Ihr Appell an Eltern der künftigen Fünftklässler: "Kinder brauchen Wärme, Nähe und pädagogische Betreuung, die auf diese zugeschnitten ist."

 

Brigitte Wirth, Geschäftsführerin der örtlichen Firma Bareiss, hat den Fachkräftemangel im Blick. Bareiss pflegt seit vielen Jahren einen Kooperation mit der Werkrealschule. "Wir sind ein Ausbildungsbetrieb, der die Vorzüge dieser Schule kennt und schätzt. Wir haben einige Schüler als Azubis eingestellt." Rektor Allgaier und Bürgermeister Nägele geben zu Bedenken, dass den Schülern hier eine Chance fürs Leben geboten wird, die in großen, anonymen Schulen nicht leistbar ist.

Foto SWP
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"Unsere Schule muss bleiben"

 

Sofern bis zum Stichdatum am 4./5. April nicht die erforderlichen 16 Schüler im Schuljahr 2017/2018 für die Klasse fünf der Werkrealschule angemeldet sind, ist das "Aus" der Oberdischinger Schule fest besiegelt.

 

RE | 08.03.2017 wochenblatt swp

 

 

Die Schüler der Werkrealschule haben am Montag gegen die mögliche Schließung "ihrer" liebgewonnenen Schule protestiert. 

 

Sofern bis zum Stichdatum am 4./5. April nicht die erforderlichen 16 Schüler im Schuljahr 2017/2018 für die Klasse fünf der Werkrealschule angemeldet sind, ist das "Aus" der Oberdischinger Schule fest besiegelt. So sieht es die aktuelle "Regionale Schulentwicklung" vom Kultusministerium vor.

 

Aktuelle Schüler, aber auch Ehemalige, ebenso Eltern, die Lehrerschaft, an vorderer Front Schulrektor Reinhard Allgaier, Bürgermeister Fritz Nägele wie auch der Förderverein und der Elternbeirat wollen für die Zukunft der Werkrealschule kämpfen. Am Samstag fand ein erstes Treffen statt, bei dem mit Plakaten wie "Best School ever", "Auch ich möchte auf diese Schule gehen" oder "Die Schule bleibt im Dorf" und mehr der große Unmut und die spürbaren Ängste über eine Schließung der Werkrealschule zum Ausdruck gebracht wurden. Bernd Beck aus der Elternschaft hat eine Petition an die Kultusministerin Susanne Eisenmann verfasst. Die Petition kann online unterschrieben werden. Zudem wollen Schüler und Eltern von Haus zu Haus gehen, um viele Unterschriften für den Kampf um die Schule zu sammeln. Reinhard Allgaier setzt auch auf die benachbarten Grundschulen.

 

80 potenzielle Fünftklässler gebe es im Umland. Wenn wir nur 16 Schüler für unsere Schule begeistern können, hat die Werkrealschule Oberdischingen eine Zukunft. Einige der Eltern berichten das die Grundschulen im Umkreis nur die Gemeinschaftsschulen empfehlen. Eine Empfehlung, die künftigen Fünftklässler nach Oberdischingen zu schicken - wo sie herzlich aufgenommen, gefördert, zielgerichtet vorbereitet und begleitet werden - fehle gänzlich. Aber warum? Wollen die Grundschulen reihum, dass die Schule in Oberdischingen schließen muss? Bericht auf Seite 3.

 

Tag der offenen Klassenzimmer

 

Am Donnerstag, 16. März, lädt die Werkreale Oberdischingen von 14.15 bis 15.45 Uhr zu einem "Nachmittag der offenen Klassenzimmertüren" mit Schulführung und Schnupperangeboten ein. Die Schulleitung steht für Beratung und Auskünfte zur Verfügung. Zusätzlich bietet der Förderverein Gespräche von Eltern zu Eltern. Für die Betreuung der Kinder ist von 14 bis 16 Uhr gesorgt. Schüler können an dem Termin auch für die fünfte Klasse der Werkrealschule angemeldet werden, ebenso am Dienstag, 4. April, von 8 bis 14 Uhr sowie am Mittwoch, 5. April, von 8 bis 14 Uhr.

Foto: Emmenlauer
Foto: Emmenlauer

Oberdischinger demonstrieren für den

 

Erhalt der Schule

 

Renate Emmenlauer | 06.03.2017

SWP Online

 

 

 

Sollten bis zum Stichtag am 4./5. April nicht 16 Fünftklässler für die Werkrealschule in Oberdischingen angemeldet sein, heißt es nach 46 Jahren das Aus für die Landschule. So sieht es die „Regionale Schulentwicklung“ des Kultusministeriums Baden-Württemberg vor. Das heißt ganz klar, nicht die letztlich fürs Schuljahr angemeldeten Schüler zählen oder gar die reale Klassenstärke, vielmehr wird nur der Stichtag gewertet, der dann entscheidet, ob eine Schule überleben darf oder nicht. Das muss die Werkrealschule Oberdischingen sozusagen am eigenen Leib erfahren. Denn vergangenes Jahr wurde die „magische“ Zahl zum Stichtag nicht erreicht, lag danach aber weit darüber. Wenn sich dies nun wiederholt, ist der Zug endgültig abgefahren, das stellte Schulrektor Reinhard Allgaier bei dem Treffen von Schülern und Eltern am Samstagnachmittag in aller Deutlichkeit klar. „Ein Zurück gibt es nicht mehr.“ Zwar dürften die Schüler ab Klasse sechs aufwärts noch ihren Abschluss machen, aber dann ist Schluss.

 

Wertvolle schulische Heimat

 

Auch für Bürgermeister Fritz Nägele unvorstellbar, der von den Vorzügen der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule schwärmte und die Investitionen der Gemeinde für die Einrichtung auf 1,6 Millionen Euro bezifferte. „Hier in Oberdischingen werden die Schüler pädagogisch hervorragend betreut. Zudem finden sie hier eine wertvolle schulische Heimat“, lobte er.

 

Das Konzept der Schule markierte der Rektor mit den Worten „ankommen, da sein, angenommen werden und gemeinsam in der Schule leben, miteinander und voneinander lernen“. Als Leitmotiv nannte Reinhard Allgaier: „Wir möchten unsere Schüler stark machen für das Leben, ihnen Vertrauen und Selbstvertrauen geben und auch auf ihre individuellen Fähigkeiten aufbauen.“ Er belegte die Beständigkeit der Schule mit Zahlen. Demnach hat jeder Schüler seinen Hauptschulabschluss mit Erfolg absolviert, in Kooperation mit der Michel-Buck-Schule könne dann auf die Werkrealschule gewechselt werden. Allein im vergangenen Jahr hätten alle Absolventen ihre Ziele realisiert: 82 Prozent besuchen weiterführende Schulen, 76 Prozent streben den Werkrealschulabschluss an und 18 Prozent haben eine Berufsausbildung begonnen. Völlig falsch vom pädagogischen und menschlichen Gesichtspunkt aus findet der Schulrektor, dass alle kleineren Landschulen geschlossen werden sollen. Und das, obgleich die nahezu 50 Jahre der Schule in Oberdischingen höchst positive Ergebnisse aufweisen.

 

Das bestätigten ehemalige Schüler, etwa Markus Striegl, der wie einige andere Anwesende im Jahrgang 1988 seinen Abschluss gemacht hat. Er selbst lebe in Baustetten, weshalb seine Kinder nicht die Vorzüge der Oberdischinger Schule genießen könnten. Dennoch wolle er sich für den Erhalt einsetzen, auch deshalb, weil infolge des Fachkräftemangels ein guter Hauptschüler große Chancen im Handwerk und in der Industrie hat. Heiko Sievert (21) hat sich in der Werkrealschule super wohlgefühlt. „Man hat mich damals an die Hand und mir die Angst genommen. An großen anonymen Schulen gibt es so es nicht.“ Aus eigener Erfahrung weiß der junge Mann, der Elektroniker bei Liebherr ist und noch seinen Techniker machen will, auch oder gerade von einer kleinen, familiären Landschule aus hat man den besten Start ins Leben. Irena Hartig hat ihre vier Kinder nach Oberdischingen in die Schule geschickt. Zwei seien in Ausbildung, die anderen zwei schon fertig. „Hier geht man auf jeden einzelnen Schüler ein. Die persönliche Ansprache bildet die Persönlichkeit unserer Kinder aus. Und die pädagogische Arbeit ist auf einem sehr hohen Niveau.“

 

Max Löwe (20) hat eine Berufsausbildung zum Schreiner absolviert. Löwe: „Mir liegt meine Heimatschule sehr am Herzen. Ich habe dieser Schule viel zu verdanken. Ich habe vielleicht selbst mal Kinder. Wo kann ich die sonst ruhigen Gewissens hinschicken? Und dazu noch der kurz Schulweg, das leckere Mittagessen und vieles, vieles mehr. Hier ist Heimat, hier ist Familie.“

 

Kampfansage an Bürokratie

 

Noch andere Ehemalige wollen sich für die ihrer Meinung kleine, aber sehr feine Landschule einsetzen. Alle wollen der sturen Bürokratie im Schulsystem den Kampf ansagen: Schüler, Eltern, Ehemalige, Firmen initiiert vom Förderverein und Elternbeirat, zudem kräftig von Rektor Reinhard Allgaier und Bürgermeister Fritz Nägele unterstützt. Die Kampfansage: Es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur finden. Von Unterschriftenaktionen in der Bürgerschaft, persönlichen Briefen an die umliegenden Grundschulen und Eltern bis hin zu Schreiben ans Kultusministerium und einer Petition sind geplant. Auch sollen Politiker eingeladen werden, die zur Willkür einer Schulschließung Rede und Antwort stehen sollen.

 

Am Donnerstag, 16. März, ist von 14.45 bis 15.45 Uhr „Tag der offenen Klassentüren“ mit Schulführung und Schnupperangeboten. 80 künftige Fünftklässler besuchen die Grundschulen in Oberdischingen und im nahen Umland. „Wenn wir nur unsere 16 Schüler bekämen, könnte unsere Schule überleben“, hofft der Schulrektor. Sein Appell: „Helfen Sie alle mit, dass unsere Werkrealschule weiter für die Kinder da sein und diese stark fürs Leben machen kann. Wir geben weiterhin alles für die Schüler.“

Elternbeirat kämpft für Schulerhalt

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Die Eltern an der Schule in Oberdischingen wollen nicht tatenlos zusehen, wie die örtliche Werkrealschule möglicherweise bald in einen Prozess gerät, an dessen Ende dann die Auflösung steht. Deshalb mobilisieren sie mit einem Aufruf „Von Eltern – an Eltern“ zunächst für den Informationsnachmittag am 16. März, an dem an der Schule von 14.15 bis 15.45 Uhr alle Türen offen stehen. Ziel ist, möglichst viele Eltern und deren Kinder, die Anfang April für eine fünfte Klasse angemeldet werden, bei Schulführung und Schnupperangeboten auf die Qualität einer kleinen ländlichen Schule mit familiärer Atmosphäre aufmerksam zu machen. Denn nur wenn es gelingt, dass sich auch fürs Schuljahr 2017/18 mindestens 16 Schüler an der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule anmelden, kann dort wieder eine fünfte Klasse eingerichtet werden. Wenn nicht, droht – wie ausführlich berichtet – in ein paar Jahren die Schließung. In dem Aufruf, der heute auch über das Mitteilungsblatt verbreitet werden soll, werben die Eltern auch mit dem Erfolg der Absolventen, mit guten Lernbedingungen, weil in kleinen Klassen besser auf einzelne Schüler eingegangen werden könne, und mit dem guten Ruf der Schule bei Betrieben in der Region.  

Schließung der Werkrealschule Oberdischingen verhindern!

Bernd Beck, Oberdischingen

Wir, die Elternschaft der kommenden 5. Klasse der Werkrealschule an der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule in Oberdischingen sehen der drohenden Schließung nicht tatenlos zu. Fakt ist, sollten bis 04.04.2017 keine 16 Schüleranmeldungen eingehen, gibt es kein Zurück mehr, die Werksrealschule stirbt !

 

Es gibt immer einen Weg,

man muss ihn nur finden!!!

 

Eine kleine, ländliche Schule bietet eine familiäre Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern. Gute Busverbindungen und kurze Anfahrtswege sind gegeben. Unsere Schule ist überschaubar, dadurch können sich die Kinder schnell zurechtfinden und fühlen sich wohl. Durch kleinere Klassen werden bessere Lernvoraussetzungen geschaffen. Besonders Schüler mit Teilleistungsstörungen, Ängsten, Blockaden oder Schüler, die einfach mehr Zeit brauchen, profitieren davon. Nicht nur unter den Schülern, sondern auch unter den Eltern besteht eine klassenübergreifende gute Zusammenarbeit, aus der schon viele Aktionen entstanden sind: Kennenlernwoche, Adventsbasar, Altpapiersammlungen usw. Es gibt durch den Förderverein eine Mittagsbetreuung mit frisch gekochtem Mittagessen sowie Hausaufgabenbetreuung.

Woher kommen die niedrigen Anmeldezahlen??

Eltern berichten, das die Grundschulen im Umkreis nur noch die Gemeinschaftsschulen empfehlen. Eine Empfehlung, die Kinder auf die Werkrealschule in Oberdischingen zu schicken - wo diese herzlichst aufgenommen werden und von engagierten Lehrern gefördert und zielgerichtet vorbereitet und begleitet werden - fehlt gänzlich. Es ist politisch gewollt, das beste Schulsystem aller Zeiten, nämlich das bewährte 3-gliedrige System zu Fall zu bringen.

Wir Eltern kämpfen für den Erhalt unserer seit 50 Jahren am Ort ansässigen Grund- und Hauptschule (Werkrealschule) und sagen geschlossen "NEIN" zu der heutigen Ideologie der Gemeinschaftsschulen, wo die Schüler in großen Klassen nur eine Nummer darstellen.

Wir bitten die Kultusministerin des Landes Baden-Württemberg, Frau Dr. Susanne Eisenmann, unsere Bestrebungen die Werkrealschule der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule in 89610 Oberdischingen zu erhalten, mit ihrer ganzen politischen Gewichtung zu unterstützen.

 

Deshalb bitten wir Sie, unsere Petition zu unterstützen!

 

Unser Förderverein-Team

Der Vorstand des Fördervereins ist gut aufgestellt. Foto: SZ- kurt efinger
Der Vorstand des Fördervereins ist gut aufgestellt. Foto: SZ- kurt efinger

Sz online 10.11.2016 Kurt Efinger

Förderverein der Oberdischinger Schule wählt Vorstand

Maria Saager bleibt Vorsitzende – Neuer Name ist „Förderverein der Josef-Karlmann-Brechenmacher Schule“

 

 

Oberdischingen sz Bei der Jahresversammlung hat der Förderverein der Ganztagswerkrealschule Oberdischingen am Mittwoch seine Vorsitzende Maria Saager, ihre Stellvertreterin Bianca Walter und Kassierer Michael Holster einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Als Schriftführerin löst Isabelle Pfalzgraf ihren Vorgänger Uwe Saager ab.

Berufliche Gründe hatten Uwe Saager bewogen, sich nicht mehr um das Amt zu bewerben. Als Berufskraftfahrer ist es ihm nicht möglich, an allen Vorstandssitzungen im Jahr teilzunehmen. Zu Beisitzern wählte die von 15 Mitgliedern besuchte Hauptversammlung Melahad Kalafat, Valérie Laurent und die Elternbeiratsvorsitzende Anna Wesner.

Im Schuljahr 2015/2016 kamen 44 Schüler der Klassen 1 bis 9 jeweils am Dienstag zu Mittagessen und Betreuung. Am Donnerstag waren es 32 Schüler der Klassen 1 bis 5 und 8. Dies berichtete Vorsitzende Maria Saager. Im laufenden Schuljahr sind es am Dienstag 37 Schüler und am Donnerstag 53 Schüler. „Denen gefällt es so, dass sie am Ende manchmal gar nicht nach Hause gehen wollen“, sagte Maria Saager erfreut darüber, dass sich die Schüler in dem freundlich gestalteten Mensaraum wohl fühlen. Spiele und Bücher zum Lesen stehen hier in großer Auswahl zur Verfügung.

Im Oktober 2015 startete die Lernwerkstatt zur Prüfungsvorbereitung der Neuntklässler. Dazu kamen auch Grundschüler. Drei Gruppen mit jeweils rund zehn Schülern wurden am Freitagnachmittag abwechselnd unterrichtet.

Im November des vergangenen Jahres finanzierte die Gemeinde Oberdischingen aus dem Vermögenshaushalt drei Speisenwärmer, zwei Warmwasserbehälter, Speisegeschirr, Besteck und Glasschalen. Seit Februar 2016 ist der Förderverein dem Landesverband der Schulfördervereine in Baden-Württemberg angeschlossen. Zum Nachmittag der offenen Klassenzimmertüren bewirtete der Förderverein am 3. März die Eltern der kommenden Fünftklässler mit Kaffee und Kuchen. Im Mai bewarb sich der Verein mit zwei Projekten an der Aktion „Bildung stärken“ der Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß. Preisübergabe war am 6. Juli. Dabei erhielt der Verein 400 Euro für das Projekt „Spiele für die Mittagsbetreuung“. Am 13. und 15 September überreichte der Förderverein den neuen Schülern T-Shirts mit dem Logo „JKBSO“ der Oberdischinger Schule.

Finanziell ist der Verein laut Aussage von Kassierer Michael Holster gut aufgestellt und verfügt über ein Guthaben von 4100 Euro. Den Ausgaben von 10 174 Euro standen 10 034 Euro an Einnahmen gegenüber. „Alle Achtung“, würdigte Bürgermeister Friedrich Nägele die Leistung des Vereins. Dieser benannte sich in „Förderverein der Josef-Karlmann-Brechenmacher-Schule“ um.